Menschen begleiten.
Dann da zu sein und mich an ihre Seite zu gesellen, wenn es besonders herausfordernd, dunkel, unvertraut und schwierig ist. In Lebensphasen da zu sein, wenn es allein nur noch irgendwie durch geht, es aber keine Perspektive, keine Aussicht, ja, keine Hoffnung mehr auf Wachstum und Entwicklung zu geben scheint. Dann da zu sein und gemeinsam durch diese Phasen hindurchzugehen und dabei neue Potenziale zu entdecken, Fähigkeiten zu entwickeln und Heilung zu ermöglichen, das ist mein Anliegen.
Ein Bergführer.
Die Inspiration für meine Arbeit ziehe ich aus der Metapher des Bergführers. Für die meisten Unternehmungen braucht man ihn (oder sie) nicht. Wenn die Herausforderung aber zu groß erscheint, dann kann er unterstützen, Sicherheit und Orientierung geben, über besonders schwierige Stellen hinweghelfen, besonders gefährliche Stellen und Situationen umgehen und dabei den Blick auch immer wieder auf die Schönheiten am Wegesrand und die grandiosen Eindrücke der Umgebung lenken.
Diese Metapher ist eine Quelle der Inspiration für meine Arbeit als Therapeut, als psychologischer Begleiter und als Seminarleiter im unwegsamen Gelände der persönlichen Entwicklung und Suche nach Wachstum und Heilung.
Meine Kindheit und Jugend hindurch habe ich mich ganz dem Leistungssport (v.a. Handball) verschrieben. Die Erfahrung, alles an Kraft, Energie, Leidenschaft und Kampfgeist zu mobilisieren für ein gemeinsames Ziel, hat mich nachhaltig geprägt – und tut es bis heute. Dieses Mindest ist mir geblieben, auch wenn ich rechtzeitig die körperlichen Grenzen anerkannt und mich aus dem Leistungssport zurückgezogen habe.
Neben der frühen Auseinandersetzung mit römischer und insbesondere griechischer Philosophie anhand von antiken Originaltexten und dem ersten Kontakt zu großer (geistlicher) Chor- und Orchestermusik hat mich in dieser Zeit der Kontakt zur lebendigen benediktinischen Spiritualität und Lebensweise fasziniert und geprägt.
In dieser Zeit habe ich erleben dürfen wie viel man aus sehr wenig machen kann – sowohl im Leben mit den Menschen vor Ort als auch im Teilhaben an einem durch Idealismus und Überzeugung getragenen Zusammenschluss von Menschen, die mit ihrer Begeisterung und ihrem Einsatz Faszinierendes schaffen.
Die zentrale Erfahrung dieser Zeit ist: Fähigkeiten im Denken, (Nach-)Fragen und Analysieren kann man verfeinern, kultivieren und schulen. Immer weiter aufrüsten und ausbauen, das Denken bis an seine Grenzen treiben – das Denken und damit auch auf eine Art sich selbst. Und dann, wenn man an diese Grenzen stößt, dann eröffnet sich ein anderer Raum: Der Raum der Spiritualität und des Glaubens. Mehr Infos unter: www.hfph.de.
Von Arnoud Raskin und seinen Kolleg*innen habe ich gelernt, dass man auch Idealismus und Überzeugung strukturieren, organisieren und systematisch entwickeln kann. Wenn die Kernidee stimmt und man das, was man sagt auch wirklich lebt („walk the talk“), dann entsteht ein faszinierende lebendige, sich ständig entwickelnde Organisation, die enorme Wirkung entfalten kann – ohne die Schlichtheit und Bescheidenheit zu verlieren und zum Selbstzweck zu werden. Mehr Infos unter: www.mobileschool.org & www.streetwize.be.
Diese auf empirisches Forschen und wissenschaftliches Handwerkszeug konzentrierte Studium hat mich gelehrt, dass man mit viel Mühe und kleinschrittiger Arbeit komplexe menschliche Fähigkeiten sicht- und messbar gemacht werden können – bis zu einer gewissen Grenze. Die ganze Komplexität psychologischer Theoriearbeit habe ich von Norbert Bischof gelernt. Dabei ist auch deutlich geworden, wie herausfordernd eine (leib-)phänomenlogische Sicht auf den Menschen und die Welt für das theoretische Denken ist.
Die Zeit der Promotion hat mich vor allem Demut gelehrt: Im Detail betrachtet sind die einfachsten menschlichen Fähigkeiten und Fertigkeit unglaublich komplex und das Zusammenspiel von Wissen, Einstellungen, Fähigkeiten und Motiven, das letztlich zu erfolgreichen oder ihr ziel verfehlenden Handlungen führt, wird schier unüberschaubar. Je genauer man hinsieht, umso sichtbarer werden die Grenzen des wissenschaftlich exakt erfassbaren – wenn es um Menschen geht.
Die Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in diversen Projekten und Positionen (u.a. am Center for Advanced Studies der LMU, als Geschäftsführer des MCLS und im Clearing House Unterricht) haben mir alle Facetten des wissenschaftlichen Betriebs und des Alltags in der wissenschaftlichen / empirischen Forschung im Lehr-Lern-Bereich gezeigt.
Letztlich hat meine Faszination für die Sache, für das Phänomen „menschliches Lernen, Entwicklung und Überwinden/Überleben von schier Unvorstellbarem“ mich jetzt auf einen anderen Weg gebracht. Die Haltung, den Dingen auf den Grund zu gehen und so exakt wie möglich zu ergründen, immer noch einen Schritt weiter zu gehen und auch um die nächste Ecke noch zu schauen, mit der bin ich auch weiterhin unterwegs – auch wenn den Rahmen nicht mehr der akademische Alltag bietet. Mehr zu meinen wissenschaftlichen Arbeiten auf meinem Researchgate-Profil: www.researchgate.net.